«Jetzt können wir Gas geben»: Umzonung für den neuen Sportplatz erhält zumindest in raumplanerischer Sicht grünes Licht

Die Stadt Steckborn kann die Detailplanung für den Sportplatz beginnen, nachdem der Kanton einer Einzonung dank Ersatzland in Homburg zugestimmt hat. Das letzte Wort hat jedoch das Stimmvolk.

Die Zeit drängt noch immer. Aber eine nächste Hürde für den neuen Sportplatz in Steckborn ist gemeistert. Die Krux für die geplante Infrastruktur im Gebiet Emmig oberhalb des Unterseestädtchens am Ortsausgang in Richtung Hörhausen: Einerseits braucht es eine Einzonung von zirka 1,5 Hektaren Landwirtschaftsland, andererseits ist das Land aufgrund einer Schenkung zweckgebunden, die mit einem Ablaufdatum per Ende 2023 versehen ist.

Bevor aber Detailplanungen für den Bau eines neuen Sportplatzes in Angriff genommen werden können, hat der Kanton ein Wörtchen mitzureden. Während Monaten versuchte die Stadt Steckborn in mehreren Vorprüfungen, sämtliche Voraussetzungen zu erfüllen. Zwischenzeitlich wurde die Geduld bei den Beteiligten arg strapaziert. Jetzt aber ist das Projekt einen Schritt weiter, nachdem der Kanton die dritte Vorprüfung bewilligt hat, wie Steckborns Stadträtin Kathrin Mancuso an der Budgetgemeindeversammlung Anfang Dezember kundtat. Die Verantwortliche des Ressorts Bau und Raumplanung sagt: «Aus raumplanerischer Sicht haben wir alle Auflagen erfüllt.»

Ersatzfläche in der Nachbargemeinde

Wo Landwirtschaftsland eingezont wird, muss auch Ersatz für sogenannte Fruchtfolgeflächen entstehen. Und weil qualitativ gutes und ackerfähiges Kulturland auch in Steckborn begrenzt ist, haben sich die neue Bauverwalterin Corinne Frei und der Stadtrat über die Grenze gewagt und in der Nachbargemeinde Homburg eine Lösung gefunden. Eine kommunale Grenzverschiebung zieht diese allerdings nicht nach sich, wie Mancuso sagt. Das Land in Homburg ist und bleibt Landwirtschaftsland, muss allerdings von der Qualität dem ausgezonten in Steckborn entsprechen. «Es darf vier Jahre nach der Aufwertung nicht bewirtschaftet werden, damit die Qualität des Bodens dann eben derjenigen des ausgezonten Landes für den Sportplatz entspricht», sagt Mancuso. Die Stadt Steckborn hat mit dem Grundstückeigentümer einen Vertrag unterzeichnet. Mancuso ergänzt:

«Für die Ertragsausfälle kommt die Stadt Steckborn finanziell auf.»

Die jährlichen Kosten sind allerdings mit dem Projektierungskredit im Budget 2019 vom Stimmvolk bereits bewilligt, betont sie. Das Vorgehen unterscheide sich keineswegs, ob jetzt das Ersatzland in Steckborn oder in einer anderen Gemeinde liegt. Beim kantonalen Amt für Raumentwicklung sind alle beteiligten Personen für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Angekündigte Infoanlässe für Bevölkerung

In Steckborn jedenfalls beginnen jetzt die Detailarbeiten fürs Projekt Sportplatz, das spätestens im zweiten Halbjahr 2022 ausgereift sein soll. «Die Bauverwaltung kann jetzt Gas geben», sagt Stadträtin Mancuso. Nahe dran seien auch die Vereine, allen voran der FC, die ihre Wünsche äussern dürfen. Mancuso sagt:

«Die Bedürfnisse der Vereine fliessen ins Projekt ein.»

Oberstes Gebot: Die engen Platzverhältnisse sollen sowohl auf dem Platz als auch im Klubhaus entflechtet werden. Angekündigt hat Mancuso bereits Infoveranstaltungen für die Bevölkerung, wobei Daten dafür noch nicht feststehen. Denn das Stimmvolk entscheidet schliesslich, ob es in Steckborn überhaupt einen neuen Sportplatz für Kosten in der Grössenordnung von rund fünf Millionen Franken gibt. Mancuso will die Bevölkerung wieder informieren, sobald ein konkretes Projekt vorliegt. Ansonsten fürchtet sie dafür einen schwierigen Stand, wie der abgelehnte Kredit für die Umgestaltung des Kehlhofplatzes gezeigt habe.

Mancuso ist zuversichtlich, dass der Plan für den neuen Sportplatz aufgeht und bis Ende 2023 ein bewilligter Baukredit vorliegt. Dafür steht jetzt aber zuerst noch einige Arbeit bevor, vor allem für die Bauverwaltung und den Stadtrat.

Quelle: Thurgauer Zeitung – Link zum Original Bericht